Freitag, 6. August 2010
Erbärmliches Schauspiel / Die große Spendensause
Da kündigen einige US-Milliardäre an, über die Hälfte ihres Vermögens an eine Stiftung zu spenden, dieses Geld soll dann für nicht näher genannte soziale Projekte verwendet werden.
Nun geht es hier nicht darum, über die Motive der Spender zu spekulieren.
Es mag sich ja um durchaus ehrenwerte Motive handeln, dass muss nicht sein, kann aber. Das dies aber von der Polit-Prominenz goutiert und von der deutschen Polit-Prominenz zur Nachahmung empfohlen wird, ist erbärmlich.
Es handelt sich um ein unwürdiges Fremdbetteln.
Statt endlich das Steuersystem entsprechen zu ändern, die Arbeitnehmerrechte zu stärken usw., damit man nicht mehr auf das Wohlwollen dieser Leute angewiesen ist, wird hier den marktradikalen Kräften das Feld überlassen.
Seht her, es funktioniert auch ohne Sozialstaat.
Doch dem ist ganz und gar nicht so:

1. Ändert die ganze Spenderei nichts an den grundlegenden Problemen. Die Lohnarbeit wird dadurch sogar noch gefördert. Die alte Abhängigkeit von den Ausbeutern bleibt. Die alte neoliberale Lüge „Geld für Soziales muss erst erwirtschaftet werden“ (Lüge weil das Kapitalismus voraussetzt, suggeriert die Ausbeuter würden es selbst erwirtschaften) wird hier wiedergekaut.
2. Man ist auf die Spendenbereitschaft angewiesen. Das ist unwürdig.
3. Die Spender können nach Gutsherrenart darüber entscheiden wer was bekommt. Das Volk bleibt ohne Einfluss


Fazit: Wer zu Spenden der Supereichen auffordert, hat nichts verstanden oder ist schlicht verkommen (wenn ihm die wahre Absicht bekannt ist), weil er der marktradikalen Ideologie dient.

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Eben. Enteigenen statt um milde Gaben bitten, sollte die Devise lauten!

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